Yoga

Herkunft des Begriffes: Sanskrit yuga "Joch"; vom altindischen yuj, das bedeutet "zusammenbinden, unters Joch spannen, vereinen".

Das Ziel des Yoga ist es, das vergängliche, individuelle Selbst (die Seele, Sanskrit Atman, Jiva, Jivatman) mit dem unendlichen Brahman (Begriff für das hinduistische Konzept des Göttlichen, der Urgrund des Seins, "Weltseele") zu vereinen. Yoga bedeutet sowohl den Weg dorthin als auch das Ende und hat seine Wurzeln in den Hindu-Upanishaden, eine Sammlung religiös-philosophischer Schriften und Bestandteil der Veden ("Heilige Lehre"). Die Upanishaden reichen bis ins Jahr 1000 v. Chr. zurück und sagen über Yoga: "Vereinige das Licht in Dir mit dem Licht des Brahman". 

Die Philosophie und die Praxis von Yoga basieren auf dem Glauben, daß Gott und der Mensch eins sind. Gott als persönliches Gegenüber wird dann nicht mehr gebraucht, weil jede Person selber "Gottkräfte" in sich hat - es geht dann nur darum, diese zu beherrschen.

Bedeutung: Yoga ist eine indische Lehre, die sowohl körperliche wie auch geistige Übungen umfaßt, und zwar  basierend auf hinduistischen religiösen Vorstellungen. Ursprünglich war Yoga ein rein spiritueller Weg, der vor allem die Suche nach Erleuchtung (temporär: samadhi; Ziel: moksha) durch Meditation zum Ziel hatte (vergleiche auch Zen-Meditation). Die Beschäftigung mit Yoga führt immer in eine vom Hinduismus geprägte Lebensweise ein.

Yoga stellt eines der sechs klassischen Systeme der indischen Philosophie (Darshanas) dar. Es gibt viele verschiedene Formen des Yoga, meist mit eigener philosophischer Grundlage und Methodik. Bekannt sind z.B.

Raja-, Hatha-, Bhakti-, Inana-, Karma-, Kriya-, Kundalini-, Mantra-, Laya- und Rajadhiraja-Yoga

Im Westen wird vor allem Hatha-Yoga praktiziert, welches auf den Stufen Asana und Pranayama des Raja-Yoga basiert. Da alle genannten Yoga-Formen von den oben beschriebenen hinduistischen Grundvoraussetzungen ausgehen, wird Hatha-Yoga zu Unrecht für eine reine Körper- und Entspannungsübung gehalten. Raja-Yoga (königlicher Yoga) ist der klassische Yogaweg, der von dem indischen Gelehrten Patanjali im Yoga-Sutra beschrieben wurde (vermutlich 2. Jahrh. v. Chr.). Es werden von ihm fünf Niyamas (sanskrit, auf deutsch Einhaltung) beschrieben, das sind moralische Richtlinien. Die Niyamas einbegreifen die "Hingabe zum höheren Wesen" (isvara pranidhana).

In Yoga-Standardwerken wird sehr deutlich gemacht, daß es bei Yoga auch um eine spirituelle Entwicklung geht:

"In einem spirituellen Sinn geht es beim Yoga auch darum, sein individuelles Selbst mit dem höchsten Selbst, dem Universum, in Einklang zu bringen"

Shiva mit Dreizack und Schlange (Wikipedia Frankreich)

Yoga ist also eine Religion und praktizierter Götzendienst: Yoga wurde in der Bhagavad Gita von Lord Krishna als "der sichere Weg zum Hinduhimmel" eingeführt. Shiva, eine der meistgefürchteten Hindugottheiten, auch "Der Zerstörer" genannt, wird als Herr des Yoga (Yogeswaran) angesprochen: (Lit. 3)

"Im rasenden Tanz setzt Shiva, der Tänzer, den Lauf der Welt in Gang, um sie am Ende zu zerstören. In einer seiner vielen Hände hält er einen Dreizack*. Shiva ist der Herr der Tiere, des Yoga, der Gebieter über Dämonen und Geister"

* altbekanntes Zeichen des Satans (wie auch die Schlange oder das Pentagramm)

So ist auch Hatha Yoga nicht denkbar ohne den Mystizismus der anderen Yoga-Formen. Einer der autoritativsten Hatha-Yoga-Texte, der Hathayoga-Pradipika aus dem 15. Jh. erklärt, daß Lord Shiva der erste Hatha-Yogalehrer war.

Shiva wird angerufen mit "Om nama shivaya".

Im ersten Vers des Maha Mriyunjaya Mantra rezitieren die Yogis folgenden Text:

Om Trayambakam Yayamahe
Sugandhim Pushtirvardhanam
Urvarukam-iva Bandhana
Mrityor Mukshiya Mamritat

Übersetzung:

Om - Wir opfern dem dreiäugigen Gott, dem duftenden, den Wohlstand mehrenden [Anmerkung: Gemeint ist der "göttliche Aspekt" Shiva, der mit zwei Augen auf die physische Welt schaut und mit dem dritten Auge ins Absolute blickt]. Wie den Kürbis vom Stiel, so möchte ich mich vom Tod, nicht vom Nichtsterben losmachen. (Lit. 4)

Viele Yoga-Mantras rufen, wie in diesem Beispiel dargestellt, die Namen der dahinterstehenden Hindugottheiten an. Das ist aus biblischer Sicht Götzenanbetung in hoher Ausprägung. Oft werden die Yogaübungen in einem Raum abgehalten, in dem irgendeine Form von Altar steht. Hat man sich einmal auf Yoga eingelassen, versuchen viele Anbieter in weitere Praktiken wie Meditation, Sadhana, Ayurveda, "Chakra-Harmonisierung", Lichtzeremonien und andere Rituale, bis hin zum Schamanismus (eine Art des Spiritismus) einzuführen. Die Folge ist, daß die Teilnehmer in schwere okkulte Bindungen hineingeraten [vgl. Literaturhinweis 13: Okkultes ABC - Yoga].

Die Yoga-Religion heißt auf sanskit Sanatana-dharma, die "ewige Religion, die alle Religionen vereint". Im Buch "Jenseits von Raum und Zeit" heißt es [Lit. 9]:

»Sanatana-dharma begleitet das Lebewesen ewiglich und vereint alle Religionen.«

Bei der Ausbildung von Yogalehrern wird intensiv auf die zugrundeliegenden Schriften (Bhagavad Gita, Hatha Yoga Pradipika, Yoga Sutra) eingegangen. Im Yoga Sutra wird die Essenz des Yoga-Wegs in hochkonzentrierter Form gebündelt dargestellt. Als letztendliches Ziel des Yoga-Weges wird Samadhi genannt (Versenkung, All-Einheit, Verwirklichung des "Höheren Selbst").

Ernst-Martin Borst schreibt in seinem Buch "Yoga - Sackgasse ohne Wendekreis" (Lit. 11)

"Yoga erfaßt und beansprucht den ganzen Menschen, und zwar seinen Körper und seinen Geist. Nicht mehr der Mensch selbst ist Herr über seinen Körper und seinen Geist, sondern die Weltanschauung des Yoga und die Mächte, die dahinterstehen"

Ist man an körperlicher Fitness interessiert, so gibt es genügend klassische Übungen. Warum Yoga-Praktiken ausüben, die speziell dafür gedacht sind, Einheit mit Brahman zu erzielen? Der geistliche Preis, den man für solche Körperertüchtigung bezahlt, ist hoch.

Es gibt auch verdeckte Formen des Yoga, wie das Autogene Training, das auch "Yoga des Westens" genannt wird. Es ist eine autogene imaginative Form und hat seine Wurzeln im Yoga und der Hypnose.

Der bekannte amerikanische Prediger und Okkultismus-Experte Dave-Hunt schreibt dazu (Lit. 1, 2):

"Ich erinnere mich gut an die Mutter eines Zwanzigjährigen, die mir mit einer gewissen Erleichterung, überschattet von leichten Bedenken, sagte: 'Mein Sohn war tief in den Drogen, aber Gott sei Dank kommt er jetzt ohne aus, weil er nun Yoga macht. Ich weiß nicht, was Yoga ist, aber so schlecht kann es nicht sein, wenn es ihn von den Drogen weggebracht hat!«

Meine Antwort muß sie schockiert haben, denn ich sagte: "Ich bin froh, daß Ihr Sohn nicht länger das Drogen-High sucht. Leider muß ich Sie aber darauf hinweisen, daß er mit Yoga noch viel higher werden kann als mit Drogen. Die Drogen waren der Kindergarten des Okkultismus - Yoga ist die Hochschule«

Beurteilung von Yoga aus christlich-biblischer Sicht:

Yoga spricht Bedürfnisse des natürlichen Menschen an, die religiöser Natur sind: Mystik und Divinisation (Gottwerdung). Es unterstützt so die endzeitliche Religionsvermischung in Richtung einer Welteinheitsreligion (Synkretismus). Yoga führt auch in die Reinkarnations- und Karmalehren ein, welche ein völlig falsches Bild der Beziehung von Schuld und Lebensschicksal vermitteln (nämlich die Irrlehre eines Ursache-Wirkungs-Prinzips über mehrere "Lebensspannen" hinweg, welche die Verantwortlichkeit des Menschen gegenüber einem persönlichen Gott ignoriert). Der bereits zitierte Yogi Patanjali läßt den "Gott des Yoga" undefiniert und offen für die eigene Interpretation. 

Mit der biblischen Lehre sind diese Weltanschauungen und Praktiken vollkommen unvereinbar. Es handelt sich um einen Versuch der Selbstheiligung und Selbsterlösung, der das Versöhnungswerk von Jesus Christus beiseite stellt. Gott, der Vater, wie er uns in seinem Wort, der Bibel, offenbart ist, ist nicht irgendeine undefinierbare kosmische Kraft oder irgendein mystisches Licht, sondern er ist Person, er ist der Schöpfer, und er ist uns in Christus Helfer, Arzt, Retter, Bruder und Lehrer.

Haben wir dies begriffen, so werden wir jeden menschlichen Meister, Guru, Erleuchteten, Führer und Propheten schnell vergessen.

Auch sollt ihr euch nicht Meister nennen lassen; denn einer ist euer Meister, Christus (Matth. 23, 10)

Im Kontext des Yoga werden "Wege der Selbst-Erkenntnis" wie Vedanta gelehrt. Der Yoga-Meister Swami Sivananda schreibt darüber: "Vedanta ist die einzige kühne Philosophie, die es wagt, den Menschen Gott zu nennen, nicht nur den Sohn Gottes oder seinen Diener".

Es ist die Ursünde, das versuchliche Sprechen der alten Schlange: "Ihr werdet sein wie Gott" (1. Mose 3, 5)

Der Apostel Paulus identifiziert die Kräfte, die hinter der Praxis heidnischer Kulte wirksam sind: Die Götzenbilder sind zwar als solche nichtig, aber als Einfallstor dämonischer Mächte gefährden und verführen sie die Menschen (1. Kor. 10, 19-21):

"Soll ich sagen, daß der Götze etwas sei oder daß das Götzenopfer etwas sei? Aber ich sage: Was die Heiden opfern, das opfern sie den Teufeln, und nicht Gott. Nun will ich nicht, daß ihr in der Teufel Gemeinschaft sein solltIhr könnt nicht zugleich trinken des HERRN Kelch und der Teufel Kelch; ihr könnt nicht zugleich teilhaftig sein des Tisches des HERRN und des Tisches der Teufel."

Wir haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, daß wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist.

Paulus schreibt weiter im 1. Korintherbrief 1, 30 (Luther 1984):

Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht ist zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung.

Daß vor diesem Hintergrund im Rahmen evangelischer oder katholischer Kirchengemeinden Yoga- oder Meditationskurse angeboten werden, ist ein Zeichen der endzeitlichen Religionsvermischung (siehe dazu den Artikel "Gibt es christliches Yoga?" der AG Welt). Auch in christlicher Literatur und Zeitschriften werden unkritisch und in verführerischer Weise Yoga-Angebote für Christen vorgestellt. (Lit. 20)

Haben Sie sich auf yogische Praktiken eingelassen? -

Die Befreiung durch Jesus Christus


Quellenverzeichnis und weiterführende Literatur:

1. Dave Hunt: Yoga in der Gemeinde (The Berean Call)

2. Dave Hunt: Yoga: Harmlose Gesundheitsübung oder esoterische Religion? (Deutsche Ausgabe, Steffisburg CH CLKV 2009) - als pdf / Rezension

3. Franjo Terhart, Janina Schulze: Weltreligionen (Parragon Buch)

4. Karl-Friedrich Geldner, Rig-Veda-Band I, S. 235 (dt. online-Fassung)

5. Dr. Kropf: Die Hintergründe des Yoga

6. Yoga und Autogenes Training - Mehr als nur Entspannungsübungen

7. Yoga - Religion und Götzendienst

8. Christliches Artikelverzeichnis: Ist Yoga gut?

9. A.C. Bhakti Book Trustvedanta Swami Prabhupada: Jenseits von Raum und Zeit (Verlag The Bhaktivedanta reg., 1987)

10. Exkursion Bibel, Teil 4: Wesen, Macht und Ohnmacht Satans

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11. Borst, Hans-Martin: Yoga - Sackgasse ohne Wendekreis

Dieses Buch möchte ansprechen:

  • Alle Yogis, um ihnen Gedankenanstöße zu geben
  • alle Christen, die meinen Yoga praktizieren zu können
  • alle Leser, die sich über Yoga informieren möchten

(externer Download über sermon-online.de)

12. Weise, Prof. Dr. med. Manfred: Heilung duch kosmische Energie?

Taschenbuch, 86 Seiten (Edition IABC)

Prof. Dr. med. Manfred Weise geht als in Jahrzehnten erfahrener Arzt und Dozent den einzelnen Verfahren der Alternativmedizin wie Homöopathie, Irisdiagnose, Akupunktur, Yoga usw. gründlich nach und unterzieht sie einer sachlichen und bibelorientierten Prüfung.

Auszug: Yoga

13. Koch, Dr. Kurt E.: Okkultes ABC - Artikel über Joga (Yoga) - mit Fallbeispielen

14. Esoterik-Ausstieg: Kundalini Yoga

15. Spiritual Dangers of Yoga and Kundalini (Yoga Dangers Website)

16. Franzke, Prof. Reinhard: Was ist Yoga wirklich? Yoga - eine paranormale und magische Praktik!

17. Martin Kirk, Broole Bohn, Hatha Yoga: Komplett illustriertes Standardwerk, S. XI

18. Traktat von Lighthouse Trails Research Project: Yoga - Exercise or religion - does it matter? (englischsprachig)

19. Informationsflyer der AG Welt über Yoga (dort bestellbar)

20. Kotsch, Michael: "Christliches Yoga?" - Wenn evangelikale Jugendliche "undogmatisch" zur Esoterik verführt werden. Artikel aus: Bibel und Gemeinde 117, Band 3 (2017), Seite 54-58

erstellt am: 21.04.2015 * Update vom: 06.11.2021

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