Feng Shui
Herkunft: Das Wort Feng Shui (auch Feng-Shui) ist ein Begriff, welcher der ostasiatischen Philosophie bzw. Kultur des Daoismus (= Taoismus) entstammt. Folgende Philosophiesysteme spielen ebenfalls eine Rolle: Yin-Yang, Acht-Trigramme- (BaGua) und Fünf-Elemente-Lehre.
Bedeutung: wörtlich "Wind und Wasser"; der ältere Begriff ist Kan Yu, was "den Himmel und die Erde beobachten" bedeutet.
Der Begriff bezeichnet eine Lehre, die durch besondere Gestaltung der Wohn- und Lebensräume eine "Harmonisierung" des Menschen mit seiner Umgebung erreichen soll. Demzufolge schreiben die Praktizierenden dem Feng-Shui eine Rolle bei der Planung und Ausstattung von Häusern, Zimmern, Gärten und Landschaften zu. Nach traditioneller chinesischer Vorstellung sollen mit Feng-Shui die "Geister des Wassers und der Luft geneigt gemacht" werden. Als Bestandteil des Ahnenkultes sollte damit auf geomantische Weise der richtige Bestattungsort für die Verwandten gesucht werden (nach Wikipedia).
Ein zeitgenössischer Presseartikel stellt Feng Shui folgendermaßen vor:
Gesundheitliche Beschwerden, Konflikte mit dem Partner, finanzielle Probleme - wenn bestimmte Dinge nicht "rund laufen", sollte man sich laut Innenarchitektin und Geomantin Regina B. an eine/n Feng Shui Berater/in wenden. Sie glaubt, daß die richtige Einrichtung einer Wohnung den Fluß "positiver Energien" beeinflussen und so Gesundheit, Partnersuche oder beruflichen Erfolg fördern kann. Ihre Beratungsbasis sind Tabellen, Formeln und Lebensdaten der Klienten (!). Ihre Kollegin Martina S. stellt gerne "Schutzsymbole" an einer genau berechneten Stelle im Garten auf (Quelle: dpa, auszugsweise zitiert nach einem Artikel der Heilbronner Stimme, 2012)
Natur: Die Feng Shui-gerechte Gestaltung von Gebäuden, Räumen und Landschaften erfolgt nach bestimmten Regeln. Diese sollen bewirken, daß die "universelle Lebensenergie" Qi frei fließen kann und sich (sogenannte) verstockte Energien in den Räumen nicht festsetzen können. Das "Chi" soll sich nach dieser Vorstellung durch Farben, Formen und Klänge beeinflussen lassen. Auch Springbrunnen, Stellwände und Spiegel sollen Einflüsse auf die unsichtbaren Energien haben. Die Plazierung dieser Gegenstände wird z.B. mit dem Einzugsdatum der Bewohner und der Himmelsrichtung der Eingangstür in Verbindung gebracht (!).
Darüber hinaus weisen folgende weitere Praktiken auf den abergläubischen Charakter des Feng Shui-Systems hin:
Es wird eine Kua Zahl (sog. Ming Gua) aus dem Geburtsjahr ermittelt. Daraus wird man einer Lebensgruppe, einem der fünf Feng Shui-Elemente und einem der acht Trigramme (BaGua) zugeordnet. Angeblich sollen damit die Energien der für die Person "günstigen" Himmelsrichtungen optimal genutzt werden.
Verwandte Gebiete: Viele fernöstlich-traditionelle und zunehmend auch neuentwickelte Methodiken basieren auf der Vorstellung von "Qi". Zusammen mit den Anwendungen wird häufig die zugrundeliegende philosophisch-religiöse Konzeption mit vermittelt.
Beispiele hierfür sind: Rei-ki, Qi-Gong, Tai-Chi, TCM, Akupunktur, Shiatsu
Nach daoistischer Auffassung durchdringt, durchströmt und begleitet das Qi alles, was existiert und geschieht. Es wird vorgestellt als "Substanz", aus der das ganze Universum (Kosmos) sowohl in physischer wie auch in geistiger Hinsicht besteht, als "Energie", "Lebenskraft" oder als ein alles durchdringer kosmischer Geist*, sei dabei aber weder physischer noch geistiger Natur.
* vgl. unten (Epheser 6, 12)
Es ist zu fragen: Was ist von solch einer Energie zu halten, die durch Spiegel, Zimmerbrunnen, Stellwände, Topfpflanzen und chinesische Glückssymbole ihre Kraft und Eigenschaften verändert?
Zwar behaupten viele westliche Feng-Shui-Praktizierende, daß ihr System nichts mit Religion oder Weltanschauung zu tun hätte. Allerdings bestätigt der bekannte Feng-Shui Meister Howard Choy in einem Interview gerade das Gegenteil, daß nämlich die hinter Feng-Shui steckenden Prinzipien stark vom Taoismus, Konfuzianismus und Buddhismus geprägt sind (Feng-Shui spezial, 9/2001).
Beurteilung aus naturwissenschaftlicher Sicht: Bei dem zugrundeliegenden "Chi"-Konzept handelt es sich nicht um wissenschaftlich beschreibbare, physikalische Gesetzmäßigkeiten, sondern um ein esoterisches System. Aus naturwissenschaftlicher Sichtweise gibt es keine unsichtbare "Lebensenergie" oder Lebenskraft und auch keine Energieungleichgewichte oder Energieblockaden. Die angeblichen „feinstofflichen Kräfte“ des "Qi" haben nichts, aber auch gar nichts mit den wissenschaftlich nachweisbaren, unsichtbaren Kräften und Energien auf mikrophysikalischer Ebene zu tun. Selbst fernöstliche Autoren (z.B. Jian-Min Wang) geben zu, daß die Grundlehren des Qi Gong (das heißt "Arbeiten mit Qi") wissenschaftlich nicht nachweisbar sind. Dr. Martin Lambeck, Professor für Physik (TU Berlin), schreibt [zit. nach Hauth R., s. Literaturliste]:
"Nach der Feng-Shui-Lehre gibt es eine Kraft "Chi", die aus dem Kosmos kommt, auf den Menschen wirkt und von ihm durch Bauten gelenkt werden kann. Diese Aussagen stehen im klaren Widerspruch zur Vier-Kräfte-Lehre der heutigen Physik, weil diese eine planetare oder kosmische Enegie nicht kennt. Im Falle ihrer Bestätigung würde die Feng-Shui-Lehre eine radikale Änderung der Physik erzwingen, indem sie eine 5. Kraft zu berücksichtigen hätte."
Seelsorgerlich ergibt sich das Problem, daß von den realen Hintergründen persönlicher Schwierigkeiten und Krisen (seien sie gesundheitlicher, persönlicher oder finanzieller Art) abgelenkt wird, und eine zweckmäßige Beratung oder Lösungsversuche nicht in Angriff genommen werden.
Beurteilung aus biblischer Sicht:
Das Lehrgebäude des Feng Shui ist mit dem Glauben an einen persönlichen Schöpfergott, der das Universum und die Lebewesen geschaffen und sich den Menschen in Jesus Christus geoffenbart hat, nicht vereinbar. Diese fernöstliche Philosophie lehnt einen Gott als Gegenüber des Menschen, sowie die persönliche Verantwortlichkeit gegenüber diesem ab. Da die Vorstellung von "Qi" auch die Grundlage des religiösen Denkens des Daoismus ausmacht, ist sie mit der biblisch-christlichen Sicht in Widerstreit (Irrlehre). Das Konzept der Kraft "Qi" ist magisch-spiritueller Art und rein spekulativ. Weder für die Existenz von "Qi", noch für Energielenkungen, noch für die "Chakren" usw. gibt es stichhaltige Belege. Im biblischen Zeugnis ist an keiner Stelle die Rede davon, daß es in Gottes Schöpfung irgendwelche verborgenen (okkulten) Kräfte gäbe, die der Mensch durch Geomantie, Zeichendeuterei oder andere esoterische Praktiken beeinflussen müsse, um mit deren Hilfe seine "Umgebung zu harmonisieren" oder Krankheit und Probleme abzuwenden.
Im Gegenteil möchte Gott, daß sich die Menschen in allen Dingen, auch besonders in der Not ihres Lebens durch Jesus Christus an ihn wenden.
Das durch Feng Shui vermittelte Weltbild ist von Aberglauben und magischen Vorstellungen, von der Herkunft her auch durch Ahnenkult geprägt. Gutes Feng-Shui sollte dafür sorgen, daß die "positiven Energien der Ahnen" das irdische Glück der Nachkommen mehren. In manchen Fällen handelt es sich bei entsprechenden "Beratungen" auch schlicht um Scharlatanerie und Geldschneiderei.
Auch viele Christen, die meinen sich auf diese fernöstlichen Vorstellungen einlassen zu können, ersetzen nach und nach den Glauben an den persönlichen, liebenden Gott durch den Glauben an eine unpersönliche "Energie des Kosmos". Satan, der "Vater der Lüge", versucht heute mächtig auf der Ebene der Weltanschauungen wirksam zu sein und führt zahlreiche Menschen weg vom lebendigen Gott.
Auffallend ist, daß in Feng-Shui-Ratgebern christlichen Symbolen meist negative Bedeutung beigemessen wird.
Die Befreiung durch Jesus Christus
Kolosser 2, 8
Sehet zu, daß nicht jemand sei, der euch als Beute wegführe durch die Philosophie und durch eitlen Betrug, nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt, und nicht nach Christo.
Römer 1, 28
Und wie sie es nicht für gut fanden, Gott in der Erkenntnis festzuhalten, hat Gott sie dahingegeben in einen verworfenen Sinn...
1. Korinther 1, 19
Denn es steht geschrieben: "Ich will die Weisheit der Weisen vernichten, und den Verstand der Verständigen will ich hinwegtun".
Epheser 6, 12
Denn unser Kampf ist nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Fürstentümer, wider die Gewalten, wider die Weltbeherscher (Kosmokratoren) dieser Finsternis, wider die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern.
Quellenverzeichnis:
Akupunktur im Raum, Artikel der Berliner Morgenpost vom 7.7.2012
Haase Eckart, Lichtarbeit - Der Weg ins Dunkel. - Die neue Esoterik des 21. Jahrhunderts (wfb-Verlag, ISBN 978-3-930730-54-4)
Hauth Rüdiger, Taschenhandbuch Esoterik. Von Bachblüten bis Yoga: Ein kritischer Leitfaden, R. Brockhaus Verlag, Wuppertal 2007
P. Dr. Clemens Pilar, Stichwort Feng Shui (flyer)
P. Dr. Clemens Pilar, Über die Bedeutung des Qi
Die Bibel (Luther und Elberfelder Ausgabe)