MBSR / MBCT

(Mindfulness-Based Stress Reduction)

Die Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (Mindfulness-Based Stress Reduction – MBSR) ist ein von dem Molekularbiologen und Mediziner Jon Kabat-Zinn in den späten 1970er Jahren in den USA entwickeltes Programm zur Stressbewältigung durch gezielte Lenkung von Aufmerksamkeit sowie durch Entwicklung und Einübung erweiterter Achtsamkeit.

 

Das MBSR Programm enthält folgende Übungselemente:

  • die Einübung achtsamer Körperwahrnehmung (Body-Scan)
  • das achtsame Ausführen einer Anzahl von (Hatha-) Yogastellungen
  • das Kennenlernen und Einüben des „Stillen Sitzens“ (Sitzmeditation)
  • das achtsame Ausführen langsamer Bewegungen, etwa in der Form der traditionellen Gehmeditation (Kinhin)
  • eine dreiminütige Achtsamkeitsübung (sog. Breathing-Space)
  • die Aufrechterhaltung der Achtsamkeit auch bei alltäglichen Verrichtungen.

Yoga hat einen hinduistischen Hintergrund; die Sitzmeditation und Gehmeditation sind der buddhistischen Meditationspraxis (Zazen und Vipassana) entliehen. Bei allen Übungen steht im Vordergrund das "nicht-wertende Annehmen dessen, was gerade im Augenblick wahrnehmbar ist". Das können Körperempfindungen (z. B. Druck, Kribbeln), Gefühle (Angenehmsein, Unangenehmsein), Emotionen (z. B. Angst, Trauer), Stimmungen, Sinneswahrnehmungen und Gedanken sein. [Lit. 1]

Das Übungsprogramm ist sehr intensiv, so sollen über einen Zeitraum von 8 Wochen hinweg tägliche Übungen in einer Dauer von 30 bis 60 Minuten sowie wöchentliche Sitzungen von 2,5 Stunden und eine Tagesveranstaltung absolviert werden.

Es werden auch Lehrer für Achtsamkeit in Erziehung und Bildung ausgebildet. Eine Erweiterung von MBSR ist die sog. MBCT, eine Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie, welche das MBSR-Programm mit der kognitiven Verhaltenstherapie verbindet.

Kabat-Zinn ist praktizierender Zen-Buddhist und Schüler des Zen-Meisters Seung Sahn, sowie Gründungsmitglied des Cambridge Zen Center. [Lit. 5]

Bewertung:

Hintergrund der Methoden sind fernöstliche Meditationspraktiken des Hinduismus und Buddhismus. Es sind Formen der streng geregelten und systematischen Schulung der Achtsamkeit. Der Entwickler J. Kabat-Zinn schreibt selbst:

"Man kann das systematische Sichüben der Achtsamkeit als das Herzstück der buddhistischen Meditation bezeichnen. Während der vergangenen 2600 Jahre stand sie in vielen asiatischen Ländern sowohl im klösterlichen als auch im weltlichen Leben in Blüte". [Lit. 3]

Achtsamkeitsübung: Kind untersucht tote Fledermaus (Bild: Gilles San Martin, Wikipedia-EN, Liz.: CC BY-SA 2.0)

Verstandesmäßige Widerstände versucht Kabat-Zinn durch Parolen wie: "Üben Sie unbeirrt weiter, auch wenn Ihnen Ihr Geist ständig weismachen will, daß es unsinnig oder pure Zeitvergeudung sei", zu zerstreuen.

Seien Sie sich bewußt, daß Sie sich bei Anwendung von MBSR und MBCT auf Praktiken fremder Religionssysteme einlassen, die häufig okkulte Elemente mit einschließen. Die Anwendung dieser Praktiken ist aus unserer Sicht nicht nur Zeitvergeudung, sondern gefährdet die seelische und geistliche Gesundheit der Praktizierenden. Christen werden durch das Praktizieren dieser buddhistischen Mediationstechniken geistlichen Schaden nehmen, da die Lehren und Methoden den biblischen Prinzipien widerstreiten. "Mindfulness" ist eine in Konzept und Einübung buddhistische Praxis, der siebte Schritt des "Edlen Achtfachen Pfades", sanskit आर्याष्टाङ्गमार्ग. Zustände wie Ärger, Wut, Unruhe und Angst werden nicht biblisch und seelsorgerlich mit Gottes Hilfe angegangen.

Es ist als besonders problematisch zu werten, daß den Interessierten durch die neutrale Namensgebung der Zusammenhang mit den genannten religiösen Herkunftssystemen nicht sofort erkennbar ist. Der spirituelle Hintergrund der Anbieter stammt, wie oben beschrieben, sehr häufig aus dem Buddhismus bzw. Hinduismus. Wundern Sie sich aber nicht, wenn Ihnen diese fremdreligiösen Methoden bereits in den Programmen von evangelischen Einrichtungen der Erwachsenenbildung begegnen (ein endzeitliches Phänomen!).

Doch auch von seiten der weltlichen Psychologie kommen Warnungen. Beispielsweise ist der Psychologe Ulrich Ott vom "Bender Institute of Neuroimaging" an der Universität Gießen, der sich im Rahmen seiner Forschungsarbeit mit den Nebenwirkungen von Meditationen befasst, der Ansicht, daß Achtsamkeitsübungen gefährlich werden können. Vor allem für

"Menschen mit emotionaler Instabilität, Vulnerabilität für Psychosen, posttraumatischer Belastungsstörung und Erfahrungen von Depersonalisation oder Derealisation".

Das sind Menschen mit psychischen Krankheiten, bei denen die Wahrnehmung der eigenen Person oder der Umwelt extrem verzerrt ist.

Eine Weiterentwicklung (Adaptation) ist das MBCP (Mindfulness-Based Childbirth and Parenting Programm) von Nancy Bardacke.

Genaue Beschreibungen über den Hintergrund und die Gefahren der einzelnen Systeme und Methoden finden Sie auf den Netzwerk-Seiten YogaZen und Zen-Buddhismus.

Quellenhinweise und Links:

[1] Wikipedia (DE): Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion

[1a] Wikipedia (DE): Vipassana Meditation

[1b] Wikipedia (DE): Jon Kabat-Zinn

[2] Wikipedia (EN): Mindfulness-based stress reduction

[3] Kabat-Zinn, Jon: Gesund durch Meditation, Das große Buch der Selbstheilung durch MBSR

(Das Vorwort stammt von einem Vertreter des engagierten Buddhismus, >Thich Nhat Hanh)

[4] Klein, Mechthild: Hör mir auf mit Achtsamkeit; Artikel in der online-Ausgabe der ZEIT vom 11.03.2018

[5] CANA-Artikel (englischsprachig): Mindfulness: no-mind over matter

erstellt am 20.09.2015 * Update vom 29.03.2020

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