Nahtoderfahrungen

Elisabeth Kübler-Ross

Paul Gustave Dorè: Dante and Beatrice gaze upon the highest Heaven,

Die Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross wurde am 8. Juli 1926 im schweizerischen Ort >Meilen am Zürichsee (Kanton Zürich) als erstgeborene Drillingsschwester und Tochter eines protestantischen Kaufmanns geboren.

Sie wog bei ihrer Geburt wie ihre Schwester Erika nur etwa 1 Kilogramm. Ihr Vater ist streng, aber gerecht und herzlich. Wegen ihrer Hilfsbereitschaft erhielt sie schon während ihrer Schulzeit den Spitznamen "Dr. Pestalozzi". Sie hatte ursprünglich nicht die Aussicht, Medizinerin zu werden - ihre Familie brachte hierfür auch kein Verständnis auf. Nach ihrer Schulentlassung absolvierte sie zunächst eine Ausbildung als Laborantin im Kantonsspital. Elisabeth holte in Abendkursen die eidgenössische Matura nach, um danach doch noch in das Medizinstudium einzusteigen, das sie an der Universität Zürich im Jahr 1957 mit der Promotion abschloß. 1958 heiratete sie ihren Studienkollegen, den amerikanischen Arzt Dr. Emanuel Robert Ross, und siedelte im selben Jahr mit ihm in die USA über. Ihren Facharztabschluß in Psychiatrie machte sie 1963 an der University of Colorado.

Ein eindrückliches Erlebnis war für sie ein Aufenthalt in Polen nach Kriegsende gewesen, wo sie bei Aufräum- und Aufbauarbeiten mithalf. Im ehemaligen KZ und Vernichtungslager Maidanek sah sie ganze Wagenladungen voll mit Kinderschuhen und mit Haaren getöteter Frauen. Sie schreibt darüber:

"Dann erlebt man etwas, das einem das ganze Leben berührt und verändert. Da beginnt man sich Fragen zu stellen: Warum studiert man Medizin? Man stellt sich Fragen: Wie kann ein Mann und eine Frau Tausende von kleinen unschuldigen Kindern umbringen und am selben Tag machen sie sich Sorgen, weil ihr eigenes Kind zu Hause vielleicht Masern hat?“

Sicher war diese Zeit mit prägend für ihre philanthropische Einstellung. Zu einem biblisch gegründeten christlichen Glauben fand sie jedoch nicht [Lit. 3, Dr. Kurt Koch]. 

Als ausgebildete Psychiaterin war sie in mehreren amerikanischen Krankenhäusern, zunächst in New York und ab 1965 am Billings-Hospital in Chicago tätig und sammelte während dieser Zeit viele Erfahrungen mit Sterbenden. Sie führte intensive Gespräche mit den unheilbar kranken Menschen, besonders über ihre Gedanken zu Tod und Sterben. Diese Arbeit setzte sie in Form einer immer ausgedehnteren Forschungs- und Vortragstätigkeit fort, die sie schließlich auch in die Hauptstädte Europas, nach Australien und rund um die ganze Welt führte, 400000 km im Jahr. In ihren Schriften und Workshops leitete sie Mediziner, Pflegepersonal, Betreuer und Seelsorger im Umgang mit Sterbenden und Trauernden an. In ihrem Buch "Interviews mit Sterbenden" (1969) postulierte und definierte sie fünf Phasen des Sterbens:

Denial (Leugnen) - Anger (Zorn) - Bargaining (Verhandeln) - Depression - Acceptance (Akzeptanz).

Etwa 20 weitere Bücher folgten, die in 25 Sprachen übersetzt werden. 

Mit Beginn der 70er Jahre beschäftigt sie sich intensiv mit Nahtod-Erfahrungen. Sie wechselt den Wohnort und gründet ein eigenes Zentrum in Escondido, Nähe San Diego. Sie nennt es >Shanti Nilaya, sanskrit für "Haus des Friedens". Durch ihre leidenschaftliche Suche nach Beweisen für ein Leben nach dem Tod gerät sie zunehmend auf einen esoterischen Irrweg. Sie läßt sich auf >Channeling-Sessions und Kontaktaufnahme mit Geistführern und Geistwesen (>Spiritismus) ein und entwickelte Interesse an out-of-body experiences (sog. >Exkursion der Seele oder außerkörperliche Erfahrungen, AKE). Diese Erfahrungen kommen in Berichten über Nahtod-Erlebnisse häufig vor, werden aber auch von Menschen unter >Hypnose, in >Trance, unter >Drogeneinfluß oder während ekstatischer Zustände beschrieben. Kübler-Ross arbeitete damals im Kreis um den esoterisch-spiritistisch erfahrenen AKE-Spezialisten Robert A. Monroe (1915-1995) mit, zusammen mit dem Psychologen Dr. Moody. Die Geistwesen, denen Monroe während seiner zahlreichen >"Astralreisen" begegnete, erklärten ihm die Begrifflichkeiten der Astralwelt und "informierten" ihn über Feinstofflichkeit, Samsara, >Reinkarnation und Methoden zum Erreichen des Nirwana. Aus biblischer Sicht sind das betrügerische Geister und Lehren von Dämonen (nach 1. Timotheus 4, 1).

Die Journalistin Karen G. Jackovich beschrieb 1979 im US-Magazin "People" einen Skandal im >Shanti Nilaya-Zentrum, der mit dem Spiritisten und Gründer der Sekte "Church of the Facet of the Divinity",, Jay Barham, zusammenhing. 

Auch das "Time Magazine" berichtete in einem Artikel vom 12.11 1979 darüber. Kübler-Ross führte für Barham viertägige "Therapiesitzungen" durch, während derer wieder spiritistische "Exkursionen" (das heißt Séancen) stattfanden [Lit. 1a34, 5]. Sie bezeugte, daß auch sie selbst diese medialen Praktiken ausgeführt habe. Später bekannte sie vor einem öffentlichen Publikum, daß ihr ein Leitgeist namens Salem erschienen wäre, zusammen mit zwei weiteren Geistwesen (Anka und Willie), die ihr eine tiefe mystische Erfahrung vermittelt hätten. Auch Dr. Moody berichtete gegenüber einem Kommilitonen, daß er regelmäßig mit einem Geistwesen Gespräche führe [Lit. 3].

Ihr Publikum teilte sich in Anhänger und Gegner. Differenzen mit Mitarbeitern führen schließlich zur Schließung des Zentrums. Sie steht jetzt vor einem Scherbenhaufen, denn auch ihre Ehe zerbricht [2]. Später, im Jahr 1984, erwirbt sie ein Farmgelände in Virginia und richtet sich ein neues Zentrum für Seminare und Workshops ein. Durch den angeschlossenen landwirtschaftlichen Betrieb kann sich die Gemeinschaft nahezu autark versorgen. Ein geplantes Hospiz für aidskranke Kinder scheitert am Widerstand der Landbevölkerung. Ihr Wohnhaus im Zentrum wird 1994 angezündet; der Brandstifter wurde nicht gefaßt.

Im Jahr 1995 erlitt E. Kübler-Ross einen Schlaganfall, von dem sie sich nicht mehr erholen konnte. Sie blieb nach weiteren Schlaganfällen auf den Rollstuhl angewiesen und starb am 24. August 2004 in Scottsdale/Arizona.

Beurteilung aus christlich-biblischer Sicht:

Nahtod- und Jenseitserlebnisse, Meditationserfahrungen und mystische Schauungen haben ihren Ursprung in der Kontaktaufnahme des menschlichen Geistes mit der nicht sichtbaren, geistigen Welt. Gottes Wort, die Bibel, spricht klar davon, daß eine Person, wenn sie durch spiritistische Tätigkeit eigenmächtig in diese Gebiete eindringt, mit okkulten Kräften, Finsternismächten, betrügerischen Geistern in Kontakt kommt. Wer sich freiwillig unter den Einfluß dieser verborgenen (okkulten) Mächte begibt, wird von diesen beeinflußt und schließlich gefangen genommen werden.

Die Suche nach verborgener oder geheimer (okkulter) Erkenntnis verstößt gegen das Gebot Gottes:

"Was verborgen ist, ist des HERRN" (2. Mose 29, 28).

R.E. Brehm schreibt in seinem Buch "Alternative Heilverfahren": 

"Während die Bibel vor Lügengeistern warnt, verfügt der Spiritist über keinen objektiven Maßstab, um die Glaubwürdigkeit seiner Quellen zu überprüfen, da er ja auch die biblischen Kriterien zur Geisterunterscheidung ablehnt."

Das biblisch gegründete "Faktum-Buch" (Hrsg. B. Schwengeler) erläutert diesen Sachverhalt unmißverständlich als Eingebungen von Lügengeistern [Lit. 6]:

"Manipulationen durch Dämonen sind möglich. Der Erfindungsreichtum betrügerischer Geister ist fast unbegrenzt."

Die Sichtweise eines materialistischen Weltbildes - nämlich, daß mit dem Tod des menschlichen Körpers auch seine Seele und damit sein ganzes Sein aufhöre, wird weder von Frau Kübler-Ross noch von den inspirierten Autoren der Heiligen Schrift geteilt. Während die Sterbeforscherin aber sagt, der Tod sei nicht das Ende der Existenz, sondern ein "strahlender Beginn", und es "stehe uns Wunderbares bevor", spricht Gottes Wort von einem Gericht mit zwei möglichen Ausgängen:

Verwundert euch des nicht, denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, werden seine Stimme hören, und werden hervorgehen, die da Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Übles getan haben, zur Auferstehung des Gerichts  (Joh. 5, 28.29)

Wenn nun der HERR Jesus wird offenbart werden vom Himmel samt den Engeln seiner Kraft und mit Feuerflammen, Rache zu geben über die, so Gott nicht erkennen, und über die, so nicht gehorsam sind dem Evangelium unsers HERRN Jesu Christi, welche werden Pein leiden, das ewige Verderben von dem Angesichte des HERRN und von seiner herrlichen Macht (2. Thess. 1, 7-9)

Dave Hunt schreibt in seinem Buch "Die okkulte Invasion":

"Es bleibt sich gleich, ob die mystische Erfahrung aus Drogen, >Yoga, >Channeling, >medialer Tätigkeit, >Hypnose oder aus Nahtod-Erlebnissen mit einem weißen Licht hervorgeht. Die Ergebnisse sind fast immer dieselben - Blindheit für das Evangelium Jesu Christi. Zu den offensichtlichsten Fehlinformationen, die Satan durch so genannte klinisch Tote verbreitet, gehört die Auffassung, dass die aus dem Nahtod-Stadium Zurückgekehrten uns sagen könnten, was es bedeutet zu sterben."

Schriftstellen: (Quelle: bibel-online.net)

Der Geist aber sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeiten etliche von dem Glauben abfallen werden, indem sie achten auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen (1. Timotheus 4, 1)

Glaubet nicht einem jeglichen Geist, sondern prüfet die Geister, ob sie von Gott sind; denn es sind viel falsche Propheten ausgegangen in die Welt (1. Johannes 4, 1)

Sehet zu, daß euch niemand beraube durch die Philosophie und lose Verführung nach der Menschen Lehre und nach der Welt Satzungen, und nicht nach Christo (Kolosser 2, 8)

Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt oder Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste oder Zauberei treibt oder Bannungen oder Geisterbeschwörungen oder Zeichendeuterei vornimmt oder die Toten befragt. Denn wer das tut, der ist dem Herrn ein Greuel (5. Mose 18,10-12)

Quellenangaben, weiterführende Informationen und Links:

(siehe Disclaimer)

[1] Wikipedia (DE): Elisabeth Kübler-Ross

[1a] Wikipedia (EN): Elisabeth Kübler-Ross

[2] Elisabeth Kübler-Ross: Dem Tod ins Gesicht sehen (Film von Stefan Haupt, Presseheft)

[3] Koch, Dr. Kurt: Okkultes ABC - Sterbensillusionen (pdf) - E. Kübler-Ross

[4] Jackovich, Karen G.: Kubler-Ross is a Public Storm Center Again, In People, October 29, 1979 (Vol. 12, No. 18)

[5] Behaviour: The Conversion of K., in: Time Magazine, November 12, 1979

[6] Schwengeler, B. (Hrsg.): Faktum-Buch - Sterbeerlebnisse - UFO - Anthroposophie, S. 83 (Schwengeler-Verlag, CH-9442 Berneck)

[7] Brehm, R.E.: Alternative Heilverfahren, Religionen und der "Affe Gottes", Licht im spirituellen Dschungel, S. 107 (BoD)

Hans-Jörg Ronsdorf

Und die Toten leben doch

Die Unsterblichkeit der Seele

clv Verlag, Paperback, 240 Seiten

ISBN / EAN: 978-3-89397-227-2

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Leben die Toten – oder ist der Tod das Ende allen Seins? Fällt der Mensch in einen Seelenschlaf – oder hat er ein Bewusstsein jenseits des Todes? Fragen, die jeden Menschen beschäftigen. Auf diese Fragen zu antworten, aber auch Hoffnung zu vermitteln, ist das Ziel dieses Buches, wobei die Frage nach der Unsterblichkeit der Seele das zentrale Thema bildet. Tote, die leben – die Bibel löst das Paradox: Der Tod ist nicht das Ende, sondern der Anfang eines Lebens, das nie mehr endet. Die Wahrheit dieser Aussage wird verbürgt durch eine Person, die starb und auferstand – Jesus Christus, der zurückkam aus dem Reich des Todes und den Weg öffnete, der ins Leben führt.

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Ankerberg, John und Weldon, John: Fakten über das Leben nach dem Tod - eine Klarstellung über Wahrheit und Irrtum (Orig.: The Facts On Life After Death).

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Die meisten Menschen, die behaupten, sie würden den Tod nicht fürchten, sagen das bloß so dahin. Wenn wir in ihr Inneres blicken könnten, sähe die Sache bestimmt ganz anders aus. Menschen haben ein Gespür dafür, daß sie ewig leben werden (vgl. Prediger 3,11), aber sie haben auch große Angst vor dem Unbekannten. Der Todesengel wird eines Tages jedem von uns begegnen. Jeder Mensch wird dann in die Ewigkeit eingehen. Die entscheidende Frage lautet nur, wo wir diese Ewigkeit verbringen werden...

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Ankerberg, John und Weldon,John: Fakten über Sterbeerlebnisse - Was sagt die Bibel über diese Phänomene? (Orig.: The Facts About Near Death Experiences). Broschüre zum >Download.

Zum klassischen Sterbeerlebnis gehört die Wahrnehmung des Betroffenen, sich «ausserhalb des Körpers» zu befinden und darauf herabzublicken, während Ärzte und Pflegepersonal Wiederbelebungsversuche vornehmen. Kurz darauf befindet sich dieser Mensch an einem anderen Ort, und dort hat er eine Begegnung mit der Geisterwelt. Es findet eine verbale oder nonverbale Kommunikation mit verschiedenen Geistwesen statt, gewöhnlich mit verstorbenen Freunden und Verwandten oder einem «Lichtwesen». Dieses Wesen strahlt häufig eine grosse Liebe aus und begleitet den «Verstorbenen» bei einer Rückschau auf sein ganzes Leben, das häufig vor seinem geistigem Auge wie ein Film abläuft. An einem bestimmten Punkt dieses Erlebnisses befindet sich der Betroffene vor einer Barriere oder Grenze, die er nicht überschreiten darf...

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Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?

Daß ich mit Leib und Seele,
beides, im Leben und im Sterben,
nicht mein, sondern meines getreuen
Heilands Jesu Christi eigen bin,
der mit seinem teuren Blut
für alle meine Sünden vollkömmlich bezahlt
und mich aus aller Gewalt des Teufels
erlöst hat und also bewahrt,
daß ohne den Willen meines Vaters im Himmel
kein Haar von meinem Haupt kann fallen,
ja auch mir alles zu meiner Seligkeit dienen muß.
Darum er mich auch durch seinen
Heiligen Geist
des ewigen Lebens versichert
und ihm forthin zu leben
von Herzen willig und bereit macht.

(Heidelberger Katechismus, Frage 1)

Erstellt am 06. Januar 2015 * Letztes Update am 14. Februar 2024 (admin)

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Guariento d'Arpo (ital. Meister): Archangel