Anthroposophie

Das Goetheanum in Dornach/Schweiz, Sitz der Anthroposophischen Gesellschaft (Bild: Wikipedia, Liz. CC BY 3.0)

Als Anthroposophie (von altgriechisch ἄνθρωπος ánthrōpos „Mensch“ und σοφία sophίa „Weisheit“) werden eine von Rudolf Steiner (1861–1925) begründete, weltweit vertretene spirituelle und esoterische Weltanschauung sowie der zugehörige Ausbildungs- und geistige Erkenntnisweg bezeichnet. Die Anthroposophie versucht, Elemente des deutschen Idealismus, der Weltanschauung Goethes, der Gnosis, fernöstlicher Lehren sowie der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse zu Steiners Zeit miteinander zu verbinden.

Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungen (EZW) hat in ihrer Bewertung der Anthroposophie festgestellt, daß diese esoterische Weltanschauung mit den Grundlagen aller christlichen Kirchen nicht vereinbar ist:

"Anthroposophie ist eine esoterische Weltanschauung, deren Hauptquelle nicht diskutierbar ist, da sie nur von einem „Eingeweihten“ eingesehen werden kann. Da das Menschenbild ebenso wie das Christus- und das Gottesbild aus dieser Quelle zu sein beanspruchen und nicht biblischen Ursprungs sind, erscheint Anthroposophie mit den Grundlagen aller christlichen Kirchen unvereinbar:

An die Stelle des in Jesus Mensch gewordenen Gottes tritt eine unhistorische ewige Christus-Wesenheit.

An die Stelle der Gnade Gottes, die den Schuldigen annimmt und ihm die Schuld abnimmt, tritt die Notwendigkeit, aus eigener Kraft das negative Karma abzuarbeiten.

An die Stelle der verheißenen Auferstehung tritt Reinkarnation – eine Folge vieler Erdenleben.

Neben die Bibel tritt als Quelle der Christus-Erkenntnis das „Fünfte Evangelium“ aus der „Akasha-Chronik“

(Quelle: Flyer der EZW Berlin zur Anthropososophie; Lit. 3)

Die von >Rudolf Steiner betriebene "wissenschaftliche" Erforschung der geistigen Welt (mit dem Versuch und der Praxis, in die übersinnliche Welt einzudringen) beweist den >okkult->spiritistischen Charakter der Anthroposophie, wie auch aus folgendem Zitat Steiners deutlich ersichtlich:

„Unter Anthroposophie verstehe ich eine wissenschaftliche Erforschung der geistigen Welt, welche die Einseitigkeiten einer bloßen Natur-Erkenntnis ebenso wie diejenigen der gewöhnlichen Mystik durchschaut und die, bevor sie den Versuch macht, in die übersinnliche Welt einzudringen, in der erkennenden Seele erst die im gewöhnlichen Bewusstsein und in der gewöhnlichen Wissenschaft noch nicht tätigen Kräfte entwickelt, welche ein solches Eindringen ermöglichen.“

Philosophie und Anthroposophie, GA 35
Die nachfolgende kritische Betrachtung, Einordnung und Widerlegung dieser "Geheimwissenschaft" aus biblischer Sicht stammt von Pfr. Albert Lüscher und ist seiner Schrift "Im Bannkreis des Aberglaubens und der Zauberei" entnommen [Lit. 7]:

Anthroposophie (Weisheit vom Menschen) ist Okkultismus [lat. occultus = geheim, verborgen] im höchsten Sinn des Wortes. Sie führt, wie selten eine Lehre, planmäßig zur Dämonisierung des Menschen. Denn gerade die Technik, um zum Hellsehen zu gelangen, ist dazu geeignet, die Menschen unter die satanische Macht zu bringen. Selbstverständlich werden die Anhänger der Anthroposophie mit Entrüstung eine solche radikale Beurteilung ihrer Lehre ablehnen. Indessen wollen wir noch einen Schritt weitergehen und beweisen, daß die anthroposophische Lehre nicht nur eine schlimme okkulte Angelegenheit ist, sondern dazu noch eine antichristliche Lehre. Die Anthroposophie sagt (ähnlich wie die Christliche Wissenschaft), daß der Mensch Jesus ein besonderes Dasein geführt habe. Erst durch die bei der Jordantaufe erfolgte Vereinigung des "Sonnen-Ich" des Christus mit dem Menschen Jesus sei der Christus entstanden. Bei der Gefangennahme habe das Christus-Ich den Leib Jesu wieder verlassen. Wiederum müssen wir auch hier, wie bei der Christlichen Wissenschaft, jene wichtige Stelle in 1. Johannes 2, 22 erwähnen:

"Wer ist ein Lügner, wenn nicht, der da leugnet, daß Jesus der Christus sei? Das ist der Widerchrist, der den Vater und den Sohn leugnet."

Die Anthroposophie trennt Jesus von dem Christus; deshalb ist sie (wie die Christliche Wissenschaft) eine ausgesprochen antichristliche Lehre, ein Ausfluß Satans, um so mehr, da die Anthroposophie behauptet, die zwölf Jünger seien zwölf Inkarnationen Jesu, also zwölf seiner eigenen Leben, durch die er selbst hindurchgegangen sei. Teuflischer könnte man das Kommen Jesu auf diese Welt nicht mehr beschreiben. Man denke: Judas eine frühere Inkarnation Jesu!
Weiter behauptet die Anthroposophie, daß jeder einzelne Mensch den Weg der Reinkarnation, also der Wiederverkörperung, gehe. Den Vorgang könne man sich im einzelnen so vorstellen  "Nach dem Tod kehre der Geist ins Geisterland zurück. Der Körper bleibe auf der Erde. Die Seele, mit der der Geist zunächst verbunden bleibe, mache einen Läuterungsprozeß durch, um sich von den sinnlichen Schlacken zu befreien. Wenn dies geschehen sei (nach wenigen Jahren), dann trennen sich Geist und Seele. Letztere löse sich in die Seelenwelt auf. Der Geist gehe befreit von ihr ins Geisterland, wo er die Erfahrungen des letztvergangenen Lebens verarbeite, um sich dann in einer neuen Verkörperung ein neues Karma zu bilden."  Zuletzt gehe dann der Mensch in das Nirwana ein, d. h. in Gott, den allgemeinen Weltgeist. Diesem echt diabolischen [von altgr.
Διάβολος Durcheinanderwerfer, hier im Sinne von verwirrenden] Geisteserzeugnis wollen wir nur eine Bibelstelle entgegenstellen:

"Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, darnach aber das Gericht" (Hebr. 8, 27)."

Die Verheißung Gottes erfüllt sich wieder einmal mehr:

"Darum wird ihnen Gott kräftige Irrtümer senden, daß sie glauben der Lüge, auf daß gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glauben, sondern haben Lust an der Ungerechtigkeit..."

Und wie das Gericht sein wird, wird uns neben vielen Stellen auch in 2. Thessalonicher 1, 7. 8 geoffenbart: " . . . wenn nun der Herr Jesus wird offenbar werden vom Himmel samt den Engeln seiner Kraft und mit Feuerflammen, Rache zu geben über die, so Gott nicht erkennen, und über die, so nicht gehorsam sind dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus, welche werden Pein leiden, das ewige Verderben von dem Angesichte des Herrn und von seiner herrlichen Macht, wenn er kommen wird, daß er herrlich erscheine mit seinen Heiligen und wunderbar mit allen Gläubigen."

Die legitime Tochter der Anthroposophie ist die Christengemeinschaft von Rittelmeyer. Die Christengemeinschaft, die wie die Anthroposophie Selbsterlösungslehre ist, ist ebenfalls ein Erzeugnis des Antichrists. (Quelle: Horst Koch, siehe auch [2])

Bekräftigt wird Pfr. Lüschers Ansicht durch das theologische Sammelwerk "Religion in Geschichte und Gegenwart, Band I". Hier heißt es [zit. in Lit. 6]:

„Die Anthroposophie, die Weisheit vom Menschen, oder, wie sie sich selbst nennt, die Geisteswissenschaft, ist die vollendetste Ausgestaltung des Okkultismus.“

Der Autor und Okkultseelsorger Dr. Kurt Koch gibt in seinem Buch "Okkultes ABC" ebenfalls ein Beispiel aus der Seelsorgepraxis [6].

Literaturhinweise und Quellenangaben:

[1] Wikipedia (DE): Anthroposophie - Rudolf Steiner

[2] Netzwerk-Artikel: Rudolf Steiner - Christengemeinschaft - Emil Molt

[3] Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Berlin (EZW): Kompakt-Informationen zur Anthroposophie

[4] Bierl, Peter: „Wurzelrassen, Erzengel und Volksgeister – Rudolf Steiner und die Waldorfpädagogik“ (Konkret Literatur Verlag, München 2005).

[5] Bierl, Peter: Die Wurzelrassen-Lehre als ein zentrales Element anthroposophischer Weltanschauung

[6] Koch, Dr. Kurt E.: Okkultes ABC; Kapitel über Anthroposophie als pdf

[7] Lüscher, Albert: Im Bannkreis des Aberglaubens und der Zauberei, ed. von Horst Koch, Herborn, horst-koch.de

Download Lüscher, Albert: Im Bannkreis des Aberglaubens und der Zauberei
Albert Lüscher (1896-1971) war reformierter Pfarrer, u.a. in Langenthal (Schweiz), ein bibeltreuer Seelsorger mit einer klaren, evangelikalen Verkündigung. Er wirkte in Langenthal ab 1930 neben dem liberalen Pfarrer Schneeberger. Albert Lüscher war Verfasser zahlreicher klar stehender evangelischer Schriften.
Albert_Lüscher_Bannkreis.doc
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[8] Gassmann, Lothar: Das anthroposophische Bibelverständnis. Eine kritische Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung von Rudolf Steiner, Friedrich Rittelmeyer, Emil Bock und Rudolf Frieling. Dissertation Tübingen 1992, 361 S., UM 10796; Gießen: TVG Brockhaus, 1993, 267 S. 34 a 1747

[9] Gassmann, Lothar (Dr. theol.): Anthroposophie - Lehre über die Bibel, Gott, Christus und Erlösung, hänssler Theologie, Holzgerlingen 2001, ISBN 3-7751-3676-2

(als pdf-Download verfügbar unter sermon-online.de)

Erstellt am 26.03.2016 * Letzte Änderung am 21.09.2022

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