Binaurale Beats

und Hemisphären-Synchronisation

Binaurale Beats (binaural: lat. mit beiden Ohren) sind eine für Dritte nicht hörbare Wahrnehmung, die empfunden wird, wenn beiden Ohren Schall mit leicht unterschiedlicher Frequenz direkt zugeführt wird.

Binaurale Beats entstehen als Sinneseindruck, wenn dem Gehör auf jedem Ohr (und zwar getrennt über Stereokopfhörer) ein separater Ton mit geringfügig abweichender Frequenz dargeboten wird. Im Gehirn entsteht dann ein neuer und dazu pulsierender Ton ("Beat"), und zwar mit der Besonderheit, dass die resultierende Frequenz erst im Gehirn entsteht.

Die Frequenz, mit der die Pulse auftreten, ergibt sich aus der Frequenzdifferenz der beiden Anfangstöne. Wenn man beispielsweise eine Frequenz von 300 Hz auf dem linken Ohr abspielt und eine Frequenz von 308 Hz auf dem rechten, entsteht ein "Binaural Beat" von 8 Hz im Gehirn. In Analogie zur Schwebung, sind auch hier Lautheitsunterschiede im Ton für den pulsierenden Charakter verantwortlich. Anders als Schwebungen entstehen binaurale Beats also nicht durch Überlagerung von Schallwellen.

 

 

 

 

Ein binauraler Beat wird auch wahrgenommen, wenn eine der Trägerfrequenzen unterhalb der menschlichen Wahrnehmbarkeitsschwelle liegt, oder auch, wenn beide Trägerfrequenzen so leise sind, dass das menschliche Ohr sie scheinbar nicht mehr wahrnimmt. Diese Forschungsergebnisse veranlassten den Biophysiker Ernst Gerald Oster zu der Annahme, dass die binauralen Beats auf einem anderen Weg entstehen als die Töne, die wir sonst hören. Der Effekt der binauralen Beats tritt nur bei beidohrigem Hören auf und entsteht im Gehirn als Folge der Interaktion von Wahrnehmungen.

Binaurale Beats  werden bei bestimmten esoterischen Methoden eingesetzt mit dem Ziel, die Gehirnwellen zu stimulieren, um Entspannung, Schlaf, Meditation oder Konzentration zu fördern.

Binaurale Beats können Einfluss auf Hirnwellen haben und auch jene Bereiche des Gehirns stimulieren, die nicht mit dem Hören verknüpft sind. Messbare Effekte konnten in verschiedenen Studien festgestellt werden.

Mit Hilfe der Elektroenzephalografie können verschiedenen Bewusstseinszuständen unterschiedliche Frequenzbänder der elektrischen Impulse im Gehirn zugeordnet werden. So zeigen die Hirnströme eines schlafenden Menschen andere Frequenzen als im Wachzustand. Die meisten dieser Frequenzen liegen unterhalb der Wahrnehmungsgrenze des Hörsinns von ca. 20 Hz, können also nicht direkt wahrgenommen oder beeinflusst werden. Mit Hilfe von binauralen Beats können solche Frequenzen jedoch virtuell im Hirn erzeugt werden.

Je nachdem, welcher Bewusstseinszustand erreicht werden soll, wird dem Gehirn dabei einer der fünf neurologisch relevanten Frequenzbereiche angeboten:

Wie EEG-Messungen gezeigt haben, wird das Gehirn veranlasst, sich dieser angebotenen Frequenz anzunähern. Dieser Prozess wird als Entrainment oder auch als "Hirnwellen-Synchronisation" und "neuronales Entrainment" bezeichnet. Das Gehirn zeigt die Fähigkeit, seine endogenen Rhythmen mit dem Rhythmus periodischer äußerer auditiver, visueller oder taktiler Reize zu synchronisieren.

Das Entrainment ist effektiver, wenn die wahrgenommene Frequenz der binauralen Beats nahe der vorherrschenden Hirnfrequenz liegt (tagsüber rund 20 Hz) und dann z. B. für einen "entspannten Zustand" langsam gesenkt wird.

Viele Menschen empfinden den Klang purer Sinustöne als unangenehm, daher werden die binauralen Beats meist in Trägersounds wie Naturgeräusche oder harmonische Kompositionen eingebettet. Binaurale Beats werden zur Tiefenentspannung bei der Hemisphärensynchronisation-Methode (nach Robert A. Monroe) und bei Mind Machines eingesetzt [1, 2].

Viele Anbieter der Binaurale-Beats-Methode setzen im Rahmen ihrer Ausbildungsprogramme auch andere esoterische Praktiken wie Reiki/Energiearbeit, Yoga und Astralreisen ein.

Bewertung der Methode:

Durch die akustische Stimulation soll eine gezielte, aber subtile Veränderung der menschlichen Gehirnwellenmuster erzielt werden. Dies hat eine Veränderung des Bewußtseins- und Gemütszustandes zur Folge, wie sie auch bei der Anwendung von psychedelischen Drogen und bei bestimmten tiefen Meditationsformen auftritt. Wie bei der audio-visuellen Stimulation der Mind Machines sind Binaurale Beats eine der vielen "verborgenen" (okkulten) Türen zur Erzielung von veränderten Bewußtseinszuständen (Trance-Einleitung) - mit allen damit verbundenen (unkalkulierbaren) Risiken für die Psyche.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie unkritisch solche Methoden angewendet werden, die die Funktion des Gehirns, unseres wertvollsten und empfindlichsten Organs, erheblich beeinflussen können!

Besonders bedenklich ist die Anwendung von Binauralen Beats für Menschen mit Epilepsie [vgl. Lit. 3], Schlaganfall und psychischen Erkrankungen in der Vorgeschichte.

Sehr gefährlich ist auch das Anstreben "außerkörperlicher Erfahrungen" (sog. Astralreisen) sowie von Klarträumen, die u.a. mit Hilfe von Binaural Beats erzielt werden sollen. Diese Gefahren werden im entsprechenden Netzwerk-Artikel erläutert.

Die längerdauernde Einübung von Trance-Zuständen führt zur Ausbildung von paranormalen Fähigkeiten wie Medialität, Hellsehen, Visionsfähigkeit und Erfahren von Zeitregressionen. Die mit Binauralen Beats erreichbaren Bewußtseinszustände sind der mystischen Erfahrung des "kosmischen Bewußtseins" der Yogi-Gurus vergleichbar.

Sowohl Christen wie Nichtchristen sollten von diesen Methoden weiten Abstand halten.

Quellen und Literaturhinweise:

[1] Wikipedia (DE): Binaurale Beats

https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Binaurale_Beats&oldid=196816595

[2] Netzwerk-Artikel Mind Machines

[3] Adelmann, George: Review of Hutchinson's Megabrain. In: The Library Journal, Nr. 15, 3/1986, S. 73

[4] Beyerstein, Barry L.: Brainscams: Neuromythologies of the New Age. In: International Journal of Mental Health Vol. 19, Nr. 3/1990

[5] Follow Up Story on Newsweek Article about Heaven: Author of “Proof of Heaven” Admits to Practicing Deep Meditation (englischsprachig, online-Artikel von Lighthouse Trail Research)

Bild: von kalhh auf Pixabay

Wellendarstellung: DPic / CC BY-SA

Erstellt am 21.02.2020 * Letzte Änderung am: 24.02.2020

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