PITT (Psychodynamisch-Imaginative Traumatherapie)
Die Psychodynamisch-Imaginative Traumatherapie (PITT) ist eine tiefenpsychologisch-psychodynamische Kurzzeitpsychotherapie. Sie wird insbesondere in der Arbeit mit Trauma-Patienten im stationären Rahmen eingesetzt. Die PITT setzt verstärkt bei den Ressourcen der Patienten an, wobei sie die gesteuerte Spaltung (Dissoziation) als therapeutisches Instrument nutzt.
Angewendet wird die Methode in der Psychotraumatologie bei Posttraumatischer Belastungsstörung, Komplexer Posttraumatischer Belastungsstörung und bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung.
Die PITT hat spezielle Techniken für dissoziative Patienten entwickelt bzw. von anderen Therapieformen integriert, die eine relativ kurze Behandlungsdauer ermöglichen. Auf einer „inneren Bühne“ als imaginärem Raum für die bildhafte Vorstellung werden "hilfreiche Bilder" erzeugt. Der Patient bringt den verletzten inneren Anteil – meistens ein „inneres Kind“ – an einen guten, sicheren inneren Ort um ihn dort von immerwährend verfügbaren idealen Eltern und „hilfreichen Wesen“ versorgen und trösten zu lassen. Der Patient soll auf diese Weise Stress reduzieren können.
Für plötzlich auftauchende überwältigende Gefühle werden z.B. Techniken zur Distanzierung gelernt: „innerer sicherer Ort“ (ein Ort, der sich in der Phantasie vorgestellt wird, an den man vor jeder Gefahr sicher ist), „innerer Helfer“ (eine Gestalt, die alle Kraft und Weisheit in sich birgt und einen beschützt) und der „innere Heiler“ (nicht personifiziert). Gleichzeitig werden die inneren „Kraftquellen“ durch innere Bilder aufgebaut. Dazu gibt es vielfältige Übungen wie beispielsweise das Achtsamkeitstraining (z. B. gelenkte Wahrnehmung von Körperempfindungen im „Hier und Jetzt“), Liste mit den eigenen Fähigkeiten (Ressourcen), „Notfallkoffer“ (Selbsthilfe-Strategien), „Baumübung“ (so stark sein wie ein Baum), „das innere Team“ (Aspekte der eigenen Persönlichkeit), Arbeit auf der „inneren Bühne“, und anderes.
In diese Therapieformen sind Elemente buddhistischer Psychologie mit integriert worden [3].
(Angaben zusammengestellt nach Wikipedia [1])
Die Methode ist insoweit verwandt mit dem älteren Verfahren des sog. >Katathymen Bilderlebens (Katathym-Imaginative Psychotherapie) nach Hanscarl Leuner. Die Beurteilung dieser Imaginations-Methoden kann in diesem >Artikel nachgesehen werden.
Quellenhinweise:
[2] Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie PITT: Das Manual. Pfeiffer, Stuttgart 2004, ISBN 3-608-89729-1. 6., vollständig überarbeitete Neuauflage. Klett-Cotta, Stuttgart 2011
[3] Imagination als heilsame Kraft
siehe auch unsere Artikel
KIP, Imagination, Suggestion, Trance
Erstellt am 02.05.2019