Psytrance
(Psychedelische Trance)
Der Begriff „Psytrance“ kennzeichnet eine besondere Richtung der elektronischen Musik und ist die Kurzform für Psychedelic Trance.
Psytrance stellt ein Untergenre der Trance-Musik dar (zu der beispielsweise Acid Trance und Dreamhouse gehören) und wird nach seinem geographischen Ursprung
auch Goa-Trance genannt. Goa ist ein Bundesstaat in Indien, wo in den späten 1980er Jahren Outdoor-Trance-Partys aufkamen. Der Goa-Musikstil wurde in Europa weiterentwickelt zum
Psytrance.
Die Musik setzt sich aus 4/4-Takten hoher Schlagzahlen zusammen; diese waren ursprünglich zwischen 130 und 150 bps, mittlerweile sind es auch 160 und mehr Schläge pro Minute (bps = beats per
minute). Unter Benutzung großer Trommeln, wirbelnder Schichten von Stakkatoklängen, außerweltlich erscheinender Klänge sowie „hypnotischen“ Variationen der Klangfarbe wird der veränderte
Bewußtseinszustand einer Trance erreicht, der den neurologischen Effekten psychedelischer Drogen, besonders LSD, vergleichbar ist. Als Psychedelic Chill Out wird eine
"ruhigere" Variante des Psytrance bezeichnet. Diese verzichtet meistens auf eine 4/4-Bassdrum und legt ihren Fokus auf sphärische Klänge. Der Vorgang ist der Trance-Einleitung beim
Schamanismus von Naturvölkern nahe verwandt, die teilweise noch höhere Schlagzahlen
verwenden. Trance ist ein Sammelbegriff für eine Klasse veränderter Bewußtseinszustände,
die in vielen Religionen und Kulten als Mittel angesehen werden, um mit der spirituellen Welt (das bedeutet mit Geistern oder anderen spirituellen Wesen oder spirituellen Orten) in Kontakt zu kommen
und so mystische Erlebnisse zu haben.
Unterstützt wird die Psychedelische Trance oft durch Dekorationen und Bilder mit Aliens, Märchenfiguren (z.B. Gnome, Feen oder Waldgeister), Psilocybin-Pilze, Mandalas und Motive aus
dem Hinduismus, Buddhismus, Shivaismus oder Schamanismus. Der begleitende Konsum halluzinogener Drogen ist nicht selten. Sowohl Psytrance-Anhänger als auch
Veranstalter und DJs bezeichnen die Goa-Partys oft als eine moderne Form des Schamanismus. Die DJs werden als Zeremonienmeister oder Schamanen betrachtet und die Tanzenden als ihr "Stamm" (engl. "Tribe") [Lit. 2, S. 116].
In seinem sehr gut recherchierten Buch "Rock-, Pop und Technomusik und ihre Folgen" schreibt der Musikdozent Alfred Graul:
"Wesentlich gezielter und müheloser als die trommelnden Schamanen schwarzafrikanischer Urvölker kann man nun heute mit den elektronischen Klangmitteln unserer Zeit auch in grössten Räumen bei Massenveranstaltungen die Hörerschaft in tranceartige Bewusstseinszustände versetzen" [Lit. 3].
Gefahren für die Psyche
Mit den beschriebenen Trance-Praktiken öffnet sich ein Tor ins Unbewußte mit unabsehbaren Folgen. Die längerdauernde Einübung solcher ekstatischer Trancezustände führt zur Ausbildung von paranormalen Fähigkeiten wie Medialität, Hellsehen, Visionsfähigkeit und Erfahren von Zeitregressionen. Vielen Anwendern ist nicht bewußt, auf welch gefährliche, okkulte Praktiken sie sich mit der Trancemusik einlassen.
Besucher einer Goa-Party schilderten im Interview außerkörperliche Erfahrungen [Lit. 2, S. 87]:
"Bei spirituellen Erfahrungen löst sich der Geist vom Körper, das eigene geistige Wesen ist außerhalb des Körpers und man wird sich dessen bewusst, normalerweise ist man sehr verknüpft mit dem Körper, das löst sich dann und man erlebt einen schönen Freiheitszustand, man ist dann nicht mehr zu sehr mit seinem Körper identifiziert".
"Man kann beim Tanzen oder Meditieren über sein Ich hinausgehen und sein Bewusstsein erweitern, man kann so das Bewusstsein aller Menschen, aller fühlenden Wesen oder jenes des ganzen Universums haben".
Die Beurteilung von Psytrance aus biblisch-christlicher Sicht entspricht der Darstellung in unseren Artikeln Trance und Schamanismus.
Quellenangaben und weiterführende Informationen
[1] Wikipedia: Psytrance * Trance (Musik)
[2] Puschl-Schliefnig, Benjamin: Diplomarbeit - Goa-Szene
[3] Adolf Graul
Rock-, Pop- und Technomusik und ihre Wirkungen
Eine wissenschaftliche und biblische Untersuchung
Paperback, 320 Seiten
ISBN / EAN: 978-3-86699-227-6
Der Musik-Dozent Adolf Graul hat intensiv untersucht, welche biologischen und neurologischen Wirkungen bestimmte Musikstile auf Gemüt, Verstand und Seele des Menschen haben und inwiefern Musik zur Übermittlung der christlichen Botschaft geeignet ist. Seine Ergebnisse rütteln auf und tragen zur Versachlichung der Diskussion bei, ob Rock- und Popmusik einen Platz in der christlichen Gemeinde haben sollte.
Der Theologe und Diplom- Musiker Roger Liebi schreibt: »Graul ist es gelungen, basierend auf modernen wissenschaftlichen Forschungsergebnissen die zerstörerische Wirkung der Rockmusik auf das Gehirn und die Seele überzeugend darzulegen. In künftigen Diskussionen um Rockmusik und Musik in der Gemeinde kann diese Veröffentlichung nicht mehr ignoriert werden. Sie stellt einen Meilenstein dar.«
updated June 18, 2015