Stanislav Grof

Stanislav Grof (* 1. Juli 1931 in Prag) ist ein Medizinphilosoph, Psychotherapeut und Psychiater. Er rief 1978 zusammen mit den Gründern des Esalen-Instituts, Michael Murphy und Dick Price die ITA (International Transpersonal Association) ins Leben und gilt als einer der Begründer der transpersonalen Psychologie. In ihr werden neben humanistischen Aspekten auch religiöse und spirituelle Erfahrungen der Psyche berücksichtigt.

Stanislav Grof studierte an der Karls-Universität in Prag Medizin und Medizinphilosophie. Bei seiner Arbeit am psychiatrischen Forschungszentrum in Prag erforschte er die Wirkung psychedelischer Substanzen (unter anderem LSD) bei Patienten und an sich selbst. Insbesondere in den 1950er und 1960er Jahren wurde LSD in der medizinisch-psychiatrischen Forschung als Mittel zum Hervorrufen einer so genannten Modellpsychose angesehen und sollte damit Erkenntnisse über Psychosen im Allgemeinen liefern. Nachdem die Einnahme von LSD auch zu Forschungszwecken in vielen Ländern verboten wurde, entwickelte Grof zusammen mit seiner Frau die Technik des Holotropen Atmens, eine Technik zur Therapie von psychischen, psychosomatischen und psychiatrischen Störungen.

1967 nahm er ein zweijähriges Forschungsstipendium an der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore an und blieb anschließend in den USA. Er war Leiter des Psychiatrischen Forschungszentrums in Maryland und Assistenzprofessor für Psychiatrie an der Universitätsklinik der Johns-Hopkins-Universität. Von 1973 bis 1987 unterrichtete und forschte er am Esalen-Institut in Big Sur in Kalifornien. Hier entwickelte er zusammen mit seiner damaligen Frau Christina Grof (1941–2014) die Technik des Holotropen Atmens, die er aber immer als ungenügenden Ersatz für eine LSD-Therapie sah (vgl. die Nachworte zu vielen seiner Bücher). Grof hat sich immer wieder als Befürworter der Legalisierung psychedelischer Substanzen ausgesprochen und ist ein Gegner der Prohibition von Drogen. Als Mitbegründer war er von 1978 bis 1982 auch der Vorsitzende der International Transpersonal Association.

Seit 2016 ist er verheiratet mit Brigitte Grof geb. Ashauer. Sie leben zusammen in Kalifornien und Deutschland und leiten weltweit Seminare und Trainings im Holotropem Atmen.

Grof hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, ungewöhnliche Bewusstseinszustände bzw. „Bewusstseinserweiterungen“ – zunächst erzeugt durch psychotrope Substanzen, später durch Atemtechniken oder hervorgerufen durch psychische Erkrankungen (wie Psychosen) und in Ausnahmesituationen – zu erforschen. Bei den Patienten, die er begleitete, handelte es sich insbesondere um an Neurosen Erkrankte, Drogen- und Alkoholabhängige sowie Krebskranke mit schlechter Prognose, aber auch um Menschen mit Psychosen.

Grof betrachtet das Leben wie auch die Therapie als Spiel. Seine den Therapiemethoden zugrunde liegende Weltanschauung hat einen hinduistischen Hintergrund. Kosmos und Psyche gehören demnach zusammen.

Er vertritt die Auffassung, dass die Naturwissenschaften nicht das Instrumentarium böten, das Leben und all seine Phänomene zu erklären. Daher müsse der Tunnelblick überwunden werden, der resultiere, wenn man sich auf diese beschränkt. Es existiere ein universaler Geist, der auch eine politische Dimension habe. Politische und wirtschaftliche Ungerechtigkeiten seien in diesem universellen Geist überwunden. Die Transpersonale Psychologie werde jeweils durch Kommunikation weitergegeben. Sie erkenne so genannte Gipfelerfahrungen (peak experiences) an, die über das „Alltagsbewusstsein“ hinausreichten. Solche Erfahrungen hätten beispielsweise auch Schamanen beschrieben. „Gipfelerfahrungen“ seien im psychotherapeutischen Prozess hervorzurufen durch bestimmte Drogen bzw. holotrope Atemtechniken.

Kritik

Das von ihm entwickelte Modell der perinatalen Matrizen wird von den Fachwissenschaften Psychologie und Medizin nicht anerkannt.

Quelle (Auszüge aus:) Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 7. Juli 2018, 10:17 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Stanislav_Grof&oldid=178944029 (Abgerufen: 20. Juli 2019, 19:59 UTC)

Die von Grof vertretene transpersonale Psychologie geht von der Annahme eines höheren, "göttlichen Selbst" in jedem Menschen aus und ignoriert dabei die von Gott gesetzte Grenze zwischen Schöpfer und Geschöpf. Sein Gottesbild ist hinduistisch geprägt und damit mit dem biblisch-christlichen nicht vereinbar.

Stanislav Grof hat ein hohes Interesse an der Erzielung mystischer Erfahrungen und benutzt (bzw. benutzte) dafür gefahrvolle Methoden wie die Anwendung psychedelischer Drogen oder das Holotrope Atmen. Grof  hat umfangreich publiziert, er schreibt auch über okkulte Erfahrungen wie außerkörperliche Reisen, Erinnerungen an "vergangene Leben" und die Begegnung mit "Göttern und Dämonen".

Literaturhinweise u.a. Belege:

Transpersonale Psychologie (Information der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Berlin)

Todesfälle während der Psychotherapie (Artikel von Zeit online, 21. September 2009)

Netzwerk-Artikel:

Holotropes Atmen

Entheogene

Drogen und Okkultismus

Bild: Anton Nosik [CC BY 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/3.0)]

Erstellt am 20.07.2019 * Update vom 21.07.2019

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