Bruno Gröning

Bruno Gröning (* 30. Mai 1906 in Oliva, Kreis Danziger Höhe als Bruno Grönkowski;26. Januar 1959 in Paris) war ein angeblicher Wunderheiler, der in den 1950er Jahren in Westdeutschland zahlreiche Geistheilungsvorträge hielt. Er behauptete, von Gott gesandten „Heilstrom“ an Kranke weiterzuleiten.

Gröning rief in seinen Vorträgen zur „Großen Umkehr“ auf. Sein Auftreten und die sich auf ihn berufenden Gruppen, die sich nach seinem Tod etablierten, werden als esoterisch eingestuft und von Kirchenvertretern als Sekte beurteilt [Lit. 1, 2, 3].

Durch seine Tätigkeit geriet Gröning mehrfach mit dem Heilpraktikergesetz in Konflikt, da er keine entsprechende Zulassung hatte (Als „Heilpraktiker“ verstand er sich selber nie). Beim ersten Prozess 1951/52 wurde er vom Vorwurf freigesprochen, schuldhaft gegen das Heilpraktikergesetz verstoßen zu haben; die weitere Tätigkeit als Heiler wurde ihm jedoch versagt. Gröning beantragte daraufhin die Zulassung als Heilpraktiker, was am 12. August 1953 „wegen fehlender Eignung“ abgelehnt wurde.

Gröning verlegte sich danach auf „Vortragsreisen“ durch bayerische und süddeutsche Orte und berief sich auf die im Artikel 4 des Grundgesetzes garantierte Religionsfreiheit: Seine Vorträge seien keine „Behandlung“ im Sinne des Heilpraktikergesetzes. Tatsächlich wurden aber laut Ankündigungstext „Heilwellen“ an das Auditorium gesendet und Abbildungen, Kugeln und Stanniolplättchen verteilt oder verkauft. Veranstalter waren meist niedergelassene Heilpraktiker oder neu gegründete örtliche Gemeinschaften.

Seit 1954 hatte Gröning Auftrittsverbot in allen Bundesländern. 1955 wurde Gröning erneut wegen Verstößen gegen das Heilpraktikergesetz angeklagt; außerdem wurde ihm die fahrlässige Tötung eines 17-jährigen lungenkranken Mädchens im Jahr 1949 zur Last gelegt. Die erste Instanz verurteilte ihn wegen Verstoßes gegen das Heilpraktikergesetz zu 2000 DM Geldstrafe, sprach ihn aber vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung frei. Das Landgericht München II verurteilte ihn zweitinstanzlich wegen Verstoßes gegen das Heilpraktikergesetz und wegen fahrlässiger Tötung zu einer Gesamtstrafe von acht Monaten auf Bewährung sowie 5000 DM Geldstrafe.

Über die von Gröning eingelegte Revision wurde ein Urteil nicht mehr verkündet, weil er am Tag der Verkündung in Paris morgens verstorben war.

Gemeinschaften um Gröning

  • 1953 gründete Gröning den „Gröning-Bund“, von dem er sich allerdings nach wenigen Jahren distanzierte.
  • 1958 gründete er daraufhin den Verein zur Förderung seelisch-geistiger und natürlicher Lebensgrundlagen in Deutschland e. V. Dieser Verein besteht bis heute.
  • Von diesem Verein spaltete sich 1979 der Bruno-Gröning-Freundeskreis ab, der in Deutschland vereinsrechtlich als „Kreis für natürliche Lebenshilfe e.V.“ eingetragen ist. Gründerin war Grete Häusler (1922–2007), Grönings Mitarbeiterin seit 1950, die den Verein bis zu ihrem Tod leitete.

„Doch nicht etwa die Mitglieder von Scientology sind im Saarland am stärksten verbreitet. Vielmehr nehmen so genannte Esoterik-Gruppen einen immer größeren Platz ein. Sie bereiten dem Sekten-Experten die größten Sorgen. Exemplarisch dafür stehe der Bruno-Gröning-Freundeskreis“

(Matthias Neff: Esoterik-Gruppen sorgen Trierer Sektenexperte, in: Saarbrücker Zeitung, 4. Februar 2008)
  • Vom Bruno-Gröning-Freundeskreis trennte sich später der „Informationskreis: Leben und Lehre Bruno Grönings e. V.“ ab. Trennungsgrund war nach Angaben des Informationskreises der Beschluss des Bruno-Gröning-Freundeskreises, alle Passagen aus Grönings Vorträgen zu streichen, in denen er über Christus sprach und sich zu Christus und seiner Lehre bekannte, um auch Moslems den Zugang zu Grönings Lehren zu erleichtern. Der „Informationskreis“ lehnt den Personenkult um Gröning entschieden ab.
  • Andere unabhängige Gröning-Gemeinschaften, die keiner der obigen Organisationen angehören, wurden außer in Deutschland auch in Dänemark, Österreich, Spanien und Australien gegründet

Von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) der EKD wird die Gröningbewegung ebenso als Sekte eingestuft [2].

Quelle der obenstehenden Informationen:

Wikipedia, Die freie Enzyklopädie (auszugsweise). Bearbeitungsstand: 12. Juni 2019, 00:04 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bruno_Gr%C3%B6ning&oldid=189468092 (Abgerufen: 20. Oktober 2019, 20:50 UTC)

Im "Handbuch Orientierung", einem Informationsdienst über Religionen, Sekten und Weltanschauungen, sind zahlreiche Zitate aus Grönings Lehren zusammengestellt, die den okkulten Hintergrund und die religiös-sektenartigen Strukturen dieser Bewegung belegen [6, 8]:

"Das ist ja mein Hiersein auf dieser Erde. Ich wusste, warum ich kommen musste" "Der kleine Fachmann, der die Verbindung zum HerrGott wieder herstellen kann, will ich nicht nur sein, sondern der bin ich!"

"Ich will die Menschen auf den wahren göttlichen Weg zurückführen. Die Brücke zu diesem Weg habe ich gebaut ... Den Menschen, die teuflisch sind, die einen kleinen oder großen Teufel im Leib haben, will ich diesen abziehen. Denn ich führe den Kampf mit dem leibhaftigen Satan, und ich kann diesen meistern, es macht mir nichts aus. Und Sie alle sollen wieder zu dem wahren, göttlichen Glauben zurückgeführt werden"

"Ich werde Plätze ansprechen, den Boden ansprechen ... Ich handle nach Eingebungen. Ich kann sagen, dass dieser Boden, worauf Sie stehen, ein heiliger geworden ist ... Dieser Boden befreit sie von all Ihren Leiden, von all Ihren Krankheiten. Und dies geschieht am laufenden Band ... So hab ich überall Stellen eingerichtet, auch in Privatwohnungen ... Der Stuhl, auf dem ich saß, heilt! Der Boden, auf dem ich stehe, heilt! Die Straße, über die ich fahre, wird ebenfalls heilen!"

"Jeder Mensch bringt schon sein Schicksal mit auf die Welt. Die Erinnerungen an frühere Erdenleben sind dem Menschen nicht genommen worden – nein! ... Und so ihr das Gute jetzt beherzigt, werdet ihr es immer bei euch und auch in euch tragen ... und später in einem anderen Erdenleben, wenn ihr wieder mal auftaucht in einem noch sehr jungen Körper, werdet ihr viel Gutes, Wahres von euch geben ..."

Der Artikel im Handbuch kommt zu dem folgerichtigen Schluß:

"Bruno Gröning war ein von Dämonen gelenktes spiritistisches Medium. Vor jedem Kontakt mit solchen Kreisen ist aus biblisch-seelsorgerlicher Sicht zu warnen."

Quelle des Videos: www.lindafragt.de

Literaturhinweise und weitere Informationen:

[1] Informationen über Bruno Gröning und den Gröning Freundeskreis von der Schweizer Evangelischen Informationsstelle Kirchen – Sekten – Religionen mit weiteren Links (relinfo.ch)

[2] Utsch, Michael: Bruno Gröning-Freundeskreis, Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Dezember 2015.

[3] Der Bruno-Gröning-Freundeskreis - eine umstrittene esoterische Geistheiler-Gruppe; Bistum Trier, Weltanschauungsfragen-Sekten

[4] BGF, in: Matthias Pöhlmann/Christine Jahn (Hg.), Handbuch Weltanschauungen, religiöse Gemeinschaften, Freikirchen, Gütersloh 2015, 446-454

[5] Koch, Oliver: Ein wissenschaftlicher Vortrag? Besuch einer Veranstaltung des Bruno Grönig-Freundeskreises, in: Materialdienst der EZW 1/2014, 24-27

[6] Mertensacker, Adelgunde: Gröning, Bruno; Artikel im Handbuch Orientierung

[7] Mildenberger, Florian: Heilstrom durch den Kropf. Leben, Werk und Nachwirkung des Wunderheilers Bruno Gröning, in: Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte (Sudhoffs Archiv) 1/2008, 35-64

[8] Busse, Thomas: Die Lehren Bruno Grönings (Verlag: Traumleben)

[9] Becker, Kim Björn: Sekte um Bruno Gröning - Wer solche Freunde hat (Artikel der FAZ)

[10] Michaela: Verblendung durch Bruno Gröning - Bericht einer Aussteigerin

[11] Pia: Warnung vor dem Bruno-Gröning-Freundeskreis - Bericht einer Aussteigerin

Erstellt am 20.10.2019 * Letzte Änderung am 29.01.2020

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