Dhyana (Jhana)
Dhyana (Sanskrit, n., ध्यान, dhyāna, Meditation; vgl. Pali: Jhāna, oft als Glühen, Brennen übersetzt) bezeichnet in der indischen Yoga-Philosophie die höheren Bewusstseinszustände der Meditation oder der Versenkung. Dhyana lässt sich als ein Erfahrungsakt der reinen Beobachtung beschreiben, bei der das menschliche Ego und seine Gedanken keine Rolle mehr spielen; der Zustand der Zeitlosigkeit und der "kosmischen Verbundenheit" wird erfahrbar.
Verwendung des Begriffes im Hinduismus
Der Begriff ist in allen Werken zu finden, die sich mit Meditation beschäftigen, unter anderen in den Upanischaden, in der Bhagavad Gita und in den Yogasutras des Patanjali.
Dhyana ist die 7. Stufe des Raja Yoga und folgt auf Pratyahara und Dharana. Die achte und letzte Stufe wird als Samadhi bezeichnet. Patanjali erklärt in seinem im Yogasutra (3.1-2), dem Leitfaden für Yoga, den Unterschied: "Das Fixieren des Geistes an eine Stelle ist Dharana (Konzentration). Das beständige Fließen einer einzigen Vorstellung dorthin ist Dhyana."
Verwendung des Begriffes im Buddhismus
Der Begriff lautet im Buddhismus (Jhana), wo er verschiedene Zustände, die durch ein Sammeln der Achtsamkeit (Pali: Sati; Sanskrit: smṛti स्मृति) erlangt werden können, bezeichnet. In dieser Hinsicht werden die acht Jhanas wie unten angeführt weit verbreitet als Stufen der Konzentration angesehen, während welcher bestimmte geistige Fähigkeiten (wie z. B. die Tätigkeit der sechs Sinne) nicht mehr vorhanden sind. Nach Verbreitung des Buddhismus in China wurde daraus das chinesische „Chan“, was dann später im Japanischen zu "Zen" , in Korea „Seon“ und in Vietnam „Thien“ wurde. Auf Tibetisch heißt Dhyana „bsam gtan“.
Dhyanamudra
Zu den Handhaltungen (mudras) Buddhas gehört bereits in den frühesten Darstellungen seiner Person in der Gandhara-Kunst (1.–4. Jahrhundert) auch die Meditationshaltung (dhyanamudra), bei der die geöffneten und nach oben weisenden Handflächen im Schoß ineinandergelegt sind – die rechte Hand stets zuoberst. Diese Darstellungsweise wurde in der jainistischen Kunst zur zentralen Ausdrucksform für die zumeist sitzenden Tirthankaras erhoben.
(Texte aus: Wikipedia, Liz. CC-by-sa-3.0)