Johannes-Evangelium

Apostel Johannes-Kirche, Jamieson, Australia - Bild: Mattinbgn, Wikimedia Commons

Johannes 8, 36:

So euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr recht frei. 

Parallelstellen:

Römer 6, 18: Denn nun ihr frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte der Gerechtigkeit geworden.

Römer 6, 22: Nun ihr aber seid von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden, habt ihr eure Frucht, daß ihr heilig werdet, das Ende aber ist das ewige Leben.

Betrachtung von Elias Schrenk:

Die erste Bedingung, von Gebundenheit frei zu werden, ist, daß wir die Stellung zur Sünde einnehmen, die Gott in seinem Wort einnimmt. Daß er alle Sünder verdammt, hat er am klarsten bewiesen am Kreuze seines Sohnes, der um unserer Sünden willen ein Fluch wurde am Fluchholz. Ich kann seufzen über die Sünde, ich kann alle möglichen guten Vorsätze fassen; es hilft mir alles nichts, solange ich mich nicht unbedingt beuge unter das Verdammungsurteil Gottes über die Sünde am Kreuze Jesu. Diese meine Beugung ist aber erst aufrichtig, wenn ich jede einzelne Lust, die in meinem Herzen aufsteigt, verdamme. Alles Liebäugeln mit der Sünde muß aufhören; denn ohne das gibt es keine völlige Willensscheidung von der Sünde, und ohne diese Willensscheidung gelangen wir zu keinem Sieg über die Sünde. Ich habe schon Tausende von Sündenbekenntnissen angehört; manche von ihnen waren der Anfang zur Befreiung, zum Sieg über die Sünde. Ich habe aber auch Bekenntnisse gehört, auf die keine Befreiung folgte, weil der Bekenner noch nicht völlig bankrott war; er hoffte, er werde nach dem Bekenntnis Herr werden über die Sünde. Das ist aber ein Irrtum; wir selber werden mit aller unserer Energie weder vor dem Bekenntnis noch nach dem Bekenntnis noch durch das Bekenntnis Herr über die Sünde. Solange ich noch hoffe, über die Sünde zu siegen, blicke ich noch auf die Sünde und bleibe darum gebunden an die Sünde. Wenn ich aber völlig bankrott geworden bin mit meinem Können, dann lerne ich auf Jesum, den einzigen Überwinder der Sünde, blicken. Ich blicke nicht mehr auf mich und auf die Sünde, sondern kehre der Sünde für immer den Rücken und vertraue auf Jesum und halte mich an ihn als ein mit ihm Gekreuzigter. Damit nehme ich eine ganz neue Stellung ein. Vorher stand ich der Sünde gegenüber und kämpfte erfolglos gegen sie. Jetzt stehe ich mit Christo und in Christo da; ich seufze nicht mehr, ich vertraue. An meinem Leib der Sünde und des Todes erwarte ich keine Reform mehr; er ist und bleibt mit Christo gekreuzigt. Christus hat alle Schuld, die hinter mit liegt, bezahlt; Er hat alle Sünde überwunden und ist als Sieger über Sünde und Tod auferstanden. Er siegt nun auch in mir, wenn ich Ihm kindlich vertraue. Meine Waffen sind jetzt nicht mehr meine guten Vorsätze, sondern das gläubige Gebet und das Schwert des Geistes, das Wort Gottes.

Aus: E. Schrenk, Seelsorgerliche Briefe für allerlei Leute, 3. Band (Verlag von Ernst Röttger, Kassel 1911)

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