1. Timotheus 6

1. Timotheus 6, 12

Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, dazu du auch berufen bist und bekannt hast ein gutes Bekenntnis vor vielen Zeugen.

Betrachtung von Charles Haddon Spurgeon (Aus: Dr. Balmer-Rinck, Ährenlese aus den Predigten von C.H. Spurgeon)

Es ist ein hartnäckiger Kampf, zu welchem der Christ berufen ist; kein Kampf, in welchem Weichlinge den Sieg erringen, kein leichtes Vorpostengefecht, da einer eines schönen Tages dem Feind rasch entgegen reitet, seine Stellung auskundschaftet, das Pferd sogleich wieder herumwirft und unversehrt vor seinem sichern Zelte absteigt. Es ist kein Krieg, wo der den Sieg erringt, der als neu eingetretener Rekrut sich thörlich einbildet, er werde sich in der ersten Woche schon das Ehrenkreuz erwerben. Es ist ein lebenslängliches Ringen, ein hartnäckiger Streit, der all' unsre Kräfte in Anspruch nimmt, wenn wir überwinden wollen; eine Schlacht, wo auch der Muth des Beherztesten könnte wankend werden; ein Ringkampf, vor welchem der Tapferste erbeben müßte, wenn nicht der Gedanke uns ermunterte und stärkte, daß der Herr auf unsrer Seite ist. Denn der Herr ist mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen? Wäre dieser Kampf ein leiblicher, es sollte uns nicht so schwer werden, darin zu siegen; aber er ist darum so gefährlich und furchtbar, weil er ein geistlicher Kampf ist, ein Kriegführen des Herzens, ein Streiten des Geistes, ja manchmal ein Todesringen der Seele.

Dünkt es euch seltsam, daß der Christ zu Kampf und Streit berufen ist? Gott verleiht nimmer Glaubensstärke ohne die Feuerprobe der Anfechtung; Er baut kein starkes Schiff, ohne es in gewaltigen Stürmen zu erproben; Er macht keinen tüchtigen Krieger aus dir, ohne daß er dich in den dichtesten Kampf hineinführt. Das Schwert des Herrn mußt du handhaben, die himmlischen Klingen mußt du mit aller Wucht hineinschmettern auf die Waffenrüstung des Bösen; und dennoch werden sie nicht zerbrechen, denn sie sind vom ächten Jerusalemsstahl, der weder stumpf noch schartig wird, weder bricht noch biegt. Wir siegen, wenn wir recht kämpfen. Wenn wir unsre Schwerter am Kreuze gewetzt haben, so brauchen wir nichts zu fürchten; denn ob wir auch zuweilen straucheln und den Muth verlieren, so müssen wir unfehlbar zuletzt unsre Feinde in die Flucht schlagen, denn wir sind schon jetzt Gottes Kinder. Warum denn sollten wir uns fürchten? Wer darf uns ein „Halt“ zurufen, wenn Gott uns führt?

1. Jesu, hilf siegen, du Fürste des Lebens;
sieh, wie die Finsternis dringet herein,
wie sie ihr höllisches Heer nicht vergebens
mächtig aufführet, mir schädlich zu sein.
Satan, der sinnet auf allerhand Ränke,
wie er mich sichte, verstöre und kränke.

2. Jesu, hilf siegen. Wenn in mir die Sünde,
Eigenlieb, Hoffart und Mißgunst sich regt,
wenn ich die Last der Begierden empfinde
und sich mein tiefes Verderben darlegt:
hilf mir, daß ich vor mir selbst mag erröten
und durch dein Leiden mein sündlich' Fleisch töten.

3. Jesu, hilf siegen und laß mich nicht sinken;
wenn sich die Kräfte der Lügen aufblähn
und mit dem Scheine der Wahrheit sich schminken,
laß doch viel heller dann deine Kraft sehn.
Steh mir zur Rechten, o König und Meister,
lehre mich kämpfen und prüfen die Geister.

4. Jesu, hilf siegen im Wachen und Beten;
Hüter, du schläfst ja und schlummerst nicht ein;
laß dein Gebet mich unendlich vertreten,
der du versprochen, mein Fürsprech zu sein.
Wenn mich die Nacht mit Ermüdung will decken,
wollst du mich, Jesu, ermuntern und wecken.

5. Jesu, hilf siegen. Wenn alles verschwindet
und ich mein Nichts und Verderben nur seh,
wenn kein Vermögen zu beten sich findet,
wenn ich vor Angst und vor Zagen vergeh,
ach Herr, so wollst du im Grunde der Seelen
dich mit dem innersten Seufzen vermählen.

6. Jesu, hilf siegen und laß mir's gelingen,
daß ich das Zeichen des Sieges erlang;
so will ich ewig dir Lob und Dank singen,
Jesu, mein Heiland, mit frohem Gesang.
Wie wird dein Name da werden gepriesen,
wo du, o Held, dich so mächtig erwiesen.

Johann Heinrich Schröder (1695) in: EG 373.

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